Stuhl um 1820

Beschreibung

Bei der Restaurierung dieses Stuhls aus der frühen Biedermeierzeit wurde die Oberfläche nach einer Rezeptur (Stöckel, 1808) regeneriert. In einer Querschliffanalyse unter UV-Licht konnten Anteile eines systematischen Aufbaus nachgewiesen werden. So wurde das Holz mit einem Ölschliff vorbereitet (angefeuert) und mit einem Weingeistlack aus zwei verschiedenen Harzen veredelt. Durch eine Politur konnte das Möbel auf Hochglanz gebracht werden. Das beim Schliff des Holzes, in den Poren verbliebene Öl fluoresziert meist altersgemäß leuchtend grün. Ein gealterter Schellack wiederum oft leuchtend orange. Dieser Stuhl war möglicherweise Teil einer kleineren Essgarnitur, zu einem runden Tisch und 4-6 Stühlen zugehörig. Die Einlegearbeiten (Intarsien) wurden mit Ebenholz ausgeführt. Die Intarsien mit Büsten-Medaillons sind häufige Motive auf Möbeln des süddeutschen Raumes die ich schon oft in meiner Werkstatt hatte. wiederherzustellen, was zur Authentizität und atmosphärischen Wirkung des Kircheninnenraums beiträgt. Dabei werden oft natürliche Pigmente und Bindemittel verwendet, die den historischen Materialien entsprechen, um eine möglichst originalgetreue und langlebige Restaurierung zu gewährleisten. Solche Restaurierungsprojekte tragen nicht nur zur Bewahrung des kulturellen Erbes bei, sondern erlauben auch den Gemeindemitgliedern und Besuchern, die historische und künstlerische Bedeutung der dörflichen Kirchen auf eine sehr unmittelbare und ästhetisch ansprechende Weise zu erfahren. Die Untersuchungen und Restaurierungen erfolgten in Zusammenarbeit mit Dipl. Rest. Janko Bartold aus Jüterbog.