Beistelltischchen um 1815

Beschreibung

Das Biedermeier, eine Epoche, die grob von 1815 bis 1848 datiert wird, nahmen kleine Beistelltische, Salontischchen und Nähtischchen eine besondere Rolle im Wohnkultur-Ensemble ein. Diese Zeit, geprägt von einer Rückkehr zur häuslichen Gemütlichkeit und einer Abkehr von den überladenen Formen vergangener Trends, begünstigte die Fertigung und Nutzung kleinerer, funktionaler Möbelstücke, die sowohl ästhetischen als auch praktischen Ansprüchen gerecht wurden.

Materialien und Handwerk

Typisch für den Biedermeier das war die Verwendung heimischer Hölzer. Während in Norddeutschland vor allem Eiche, Birke,Esche,Rüster oder das edle Mahagoni aus Übersee verwendet wurden, griffen süddeutsche Möbelmacher gerne auf Nussbaum, Kirsche und andere Obsthölzer zurück. Diese Holzarten boten nicht nur eine warme, einladende Farbgebung, sondern ließen sich auch hervorragend polieren, was ihre natürliche Maserung besonders gut zur Geltung brachte.

Design und Funktion

Die kleinen Möbelstücke des Biedermeier zeichneten sich durch klare, einfache Linien und eine zurückhaltende Ornamentik aus. Im Gegensatz zu früheren Stilen verzichtete man weitgehend auf opulente Verzierungen und konzentrierte sich stattdessen auf die Schönheit des Materials und die Harmonie der Proportionen. Beistelltische, Salontischchen und Nähtischchen wurden oft so entworfen, dass sie multifunktional waren: Viele Nähtischchen beispielsweise verfügten über ausklappbare Elemente oder verborgene Fächer für Nähutensilien, während Beistelltischchen leicht umgestellt werden konnten, um bei Bedarf als Ablage oder Dekorationsfläche zu dienen.

Sozialer Kontext

Die Popularität dieser kleinen Möbelstücke im Biedermeier spiegelt auch den gesellschaftlichen Wandel dieser Zeit wider. Das bürgerliche Zuhause wurde zum Zentrum des gesellschaftlichen Lebens, was eine gemütlichere und funktionale Einrichtung erforderte. Salontischchen dienten nicht nur als Ablage für die Lektüre oder das Abendtee-Service, sondern waren auch zentraler Bestandteil der Salons, in denen man sich traf, um zu musizieren, zu lesen oder zu diskutieren. Nähtischchen wiederum unterstrichen die Rolle der Frau im bürgerlichen Haushalt und wurden oft als Zeichen häuslicher Tugend und Kreativität geschätzt.

Politisch: Restaurierung vs. Restauration: Entdecken Sie den Unterschied

Wiederherstellung der Monarchie: Das vorrangige Ziel der Restauration war die Rückkehr zur monarchischen Herrschaft und die Wiederherstellung der Dynastien, die vor der Französischen Revolution regierten. Dies schloss auch die Wiederherstellung der territorialen Grenzen ein, soweit dies möglich war.
Legitimität: Ein zentraler Grundsatz der Restauration, gefördert durch Metternich, war das Prinzip der Legitimität. Dies bedeutete, dass nur die traditionellen, von Gott eingesetzten Monarchien als legitime Herrscher angesehen wurden. Das Recht zu regieren wurde als von der Geschichte und göttlicher Ordnung gegeben betrachtet, nicht durch die Zustimmung des Volkes.


Erhaltung und Sammlerwert

Heute sind diese kleinen Möbelstücke aus dem Biedermeier hochgeschätzt, sowohl von Antiquitäten -Liebhabern als auch von Designinteressierten. Ihr einfacher, aber eleganter Stil passt gut in moderne Wohnkonzepte, und ihre handwerkliche Qualität sorgt dafür, dass viele Exemplare auch nach fast 200 Jahren noch in einem bemerkenswert guten Zustand sind. Sammler und Kenner schätzen besonders gut erhaltene Stücke mit nachweisbarer Provenienz, da sie nicht nur ein Stück Handwerksgeschichte, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der bürgerlichen Kultur des 19. Jahrhunderts darstellen.