Kommode um 1830

Beschreibung

Bei der Restaurierung dieser Kommode um 1830 in Kirschbaum mussten sämtliche Furniere die gelöst waren aufwendig niedergeleimt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, kam ein in der Restaurierung oft verwendetes und bewährtes Knochen-Hasenleimgemisch zum Einsatz. Dieser Leim besitzt hervorragende adhäsive Eigenschaften und wird bei uns durch seine Reversibilität geschätzt. Die Verwendung von Knochenleim in Kombination mit Hasenleim, der aus den Hautkollagenen von Hasen extrahiert wird, bildet eine Substanz, die tief in die Poren des Holzes eindringen kann, was für eine feste und dauerhafte Verbindung der Furniere sorgt. Das Einbringen des Leimgemischs in die Luftzwischenräume erfolgte mittels einer feinen Spritze und einer dünnen Kanüle, was eine präzise und kontrollierte Anwendung ermöglichte. Diese Methode erlaubt es, den Leim gleichmäßig unter den Furnieren zu verteilen, ohne die Oberfläche zu beschädigen oder sichtbare Spuren zu hinterlassen. Nach dem Einspritzen des Leims wurden die Furniere vorsichtig angedrückt und fixiert, bis der Leim vollständig ausgehärtet war, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Anschließend wurden die Schlüsselschilder erneuert und in das Holz eingelassen. Abschließend wurde die Schellackoberfläche reaktiviert und durch eine ergänzende Politur weiter aufgebaut. Auf das Schleifen mit Schmirgelpapier auf historischen Oberflächen wird bei mir grundsätzlich verzichtet.

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