REFERENZEN

Stollenkommode um 1810

Stollenkommode um 1810–1815 (süddeutsch, Kirschbaum) – Einordnung & Material

Diese elegante Stollenkommode entstand um 1810–1815 im süddeutschen Raum. Gefertigt in graziler Stollenbauweise und mit Kirschbaum furniert, steht sie exemplarisch für die frühe Biedermeier-Ästhetik: Reduktion auf klare Geometrien, flächige Wirkung und die Betonung ausdrucksstarker Hölzer. In München waren Kirschbaumfurniere besonders beliebt; prägende Werkstätten setzten auf ruhige Flächen mit feinen Furnierbändern – eine Handschrift, die den regionalen Möbelbau nachhaltig beeinflusste.

Nach der Restaurierung
Vor der Restaurierung

Formensprache & Symbolik

Die eingelegten Bänder- und Büstenmotive bestehen aus eingefärbten Hölzern, die das kostbare Ebenholz imitieren sollten; häufig diente auch dunkler Nussbaum als Kontrast. Büsten wurden als Hommage an historische Persönlichkeiten und Gelehrte verstanden – ein Spiegel des bürgerlichen Selbstverständnisses, in dem Bildung, Kultur und moralische Vorbilder hohen Stellenwert besaßen.

 

Behutsam erhalten – Möbelrestaurierung

Bei der fachgerechten Restaurierung steht der Substanzerhalt im Vordergrund: lockere Furniere werden gesichert, Oberflächen schonend regeneriert (z. B. Schellack), Eingriffe reversibel dokumentiert. So bleibt die historische Anmutung gewahrt – ein Ansatz, den ich in der Möbelrestaurierung Berlin und der Restaurierung antiker Möbel konsequent verfolge. Als Möbelrestaurator Berlin verbinde ich kunsthistorische Einordnung mit materialkundlicher Präzision der Holzrestaurierung, damit Objekte wie diese Stollenkommode ihre Authentizität und Funktion langfristig behalten.